Muttermalkontrolle – was du immer darüber wissen wolltest

Dr. Barbara Franz über die Muttermalkontrolle: Jeder kennt sie, jeder hat sie – Muttermale. Die natürlichen Flecken auf unserer Haut sind meist harmlos und bleiben oft unbemerkt. Das ist aber nicht in 100 Prozent der Fälle so, denn sie können auch eines der ersten Anzeichen für Hautkrebs darstellen.

Um Turmore rechtzeitig zu erkennen und das Hautkrebsrisiko zu minimieren, ist die regelmäßige Muttermalkontrolle im Zuge einer Hautkrebsvorsorge entscheidend!

Eine regelmäßige, jährlichen Vorsorgeuntersuchung wird empfohlen!

Einmal jährlich sollte eine Muttermalkontrolle beim Facharzt für Dermatologie durchgeführt werden. So können Veränderungen genau beobachtet und diagnostiziert sowie die richtige Behandlung vorgeschlagen werden. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen zwei verschiedene Arten von Hautkrebs: dem Basaliom (weißer Hautkrebs) und dem Melanom (schwarzer Hautkrebs).

Das Basaliom (auch Basalzellkarzinom)

Das Basaliom ist die häufigste Form von Hautkrebs. Er wird durch zu starke Sonneneinstrahlung bzw. UV-Strahlung verursacht. Dieser kann in vielen Formen und an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten, zum Beispiel im Gesicht, am Hals und an den Armen.

Basalzellkarzinome bilden, im Gegensatz zum malignen Melanom, normalerweise keine Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen. Dennoch können sich diese Tumore schnell in angrenzendes Gewebe ausbreiten und sogar Knorpel und Knochen befallen. Deshalb ist es auf jeden Fall wichtig, diese rechtzeitig zu erkennen und entfernen zu lassen, um die Gefahr des Wiederauftretens eines Hauttumors zu minimieren!

Das maligne Melanom

Das maligne (bösartige) Melanom ist viel seltener als das Basalzellkarzinom, aber deutlich gefährlicher! Bemerkbar macht es sich durch seine meist dunkle Farbe, weshalb es häufig auch schwarzer Hautkrebs genannt wird.

Beim Melanom können die krebsartigen Wucherungen in bereits vorhandenen Muttermalen oder Leberflecken entstehen. Sie können aber auch unvermutet auf der Kopfhaut, unter den Nägeln und sogar auf Schleimhäuten wie der Innenseite des Mundes oder den Genitalien entstehen. Ein malignes Melanom kann sich ausbreiten und Sekundärtumore in anderen Organen bilden. Glücklicherweise kann es noch wirksam behandelt werden, wenn es früh erkannt wird – wird es jedoch später entdeckt, sind die Behandlungserfolge möglicherweise geringer.

Ablauf einer Muttermalkontrolle

Ihr Termin zur Muttermalkontrolle beginnt mit einem klärenden Arztgespräch. Bei diesem wird Ihr aktueller Gesundheitszustand sowie etwaige Vorerkrankungen und Risikofaktoren besprochen. Danach erfolgt die Untersuchung Ihrer Haut. Hierbei wird Ihr ganzer Körper nach auffälligen Hautveränderungen abgesucht und auffällige Muttermale, falls nötig, entfernt. Doch nicht nur die Betrachtung der Haut ist hier entscheidend. Die Beschaffenheit dieser wird durch Abtasten überprüft, um Veränderungen im darunterliegenden Gewebe zu identifieren.

Ein verdächtes Muttermal – Was nun?

In den meisten Fällen werden beim Hautkrebsscreening keine bösartigen Hautveränderungen identifiziert. Wenn dieser Fall dennoch einmal eintreten sollte gilt – kein Grund zur Panik. Nicht immer bedeuten Auffälligkeiten gleich Hautkrebs. In diesem Fall wird empfohlen, das auffällige Muttermal in kürzeren Abständen zu untersuchen.

Falls Hautauffälligkeiten entfernt werden müssen, werden diese im Anschluss an Ihre Behandlung zur weiteren Analyse an ein histopathologisches Institut geschickt. Werden hierbei Anzeichen auf Hautkrebs identifiziert, informieren wir den/die Patienten/Patientin umgehend!

Was Sie selbst zur rechtzeitigen Erkennung von Hautkrebs tun können!

Die einmal jährliche Muttermalkontrolle ist essenziell, um Hautkrebs so früh wie möglich erkennen zu können und ihn rechtzeitig zu behandeln. Die ABCDE-Regel ist eine bewehrte Methode zur Früherkennung von Hautkrebs und setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

A – Asymetrie (asymetrische, ungleichmäßige Form)
B – Begrenzung (unregelmäßige, schwer definierbare Begrenzung; der Rand wirkt hier meist „ausgefranzt“ und ist nicht eindeutig)
C – Color (Farbe der Hautveränderung)
D – Dynamik/Durchmesser (vergrößerter Durchmesser und schnelles Wachstum)
E – Entwicklung/Erhabenheit (dreidimensionale, erhabene bzw. schnellwachsende Muttermale)

Hautkrebs vorbeugen

Eine Vielzahl an Faktoren begünstigen Hautkrebs. Hierzu zählt vorallem die übermäßige Aussetzung von Sonnenlicht, da durch UV-Strahlung die Haut geschädigt und somit Krebs begünstigt wird. Damit ist nicht nur das klassische „Sonnenbaden“ gemeint, sondern auch die alltägliche Konfrontation mit Sonnenlicht. Natürlich ist es unmöglich, ganz auf die Sonne zu verzichten, da diese auch etliche Vorteile mit sich bringt, weshalb ein effizienter Sonnenschutz umso wichtiger ist.

Das können Sie selbst tun:

  • Minimieren Sie die Anzahl der Sonnenbäder!

  • Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne!

  • Schützen Sie Ihren Körper mit Kleidung und Kopfbedeckung!

  • Verwenden Sie Sonnenschutz mit adäquatem Lichtschutzfaktor und passen Sie diesen an

    Ihren Hauttypen an!

  • Erneuern Sie Ihren Lichtschutzfaktor mehrmals täglich, da die Schutzfunktion durch

    Schwitzen und Baden minimiert wird!

  • Unterschätzen Sie die Frühlings-/Herbstsonne nicht! Zwar wird die Sonne in diesen

    Jahreszeiten nicht als besonders stark empfungen, die UV Strahlung ist aber dennoch

    gegeben.

  • Schützen Sie Ihre Haut im Gebirge! Da die UV-Strahlung mit steigender Höhe zunimmt ist die

    Verwendung von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor Pflicht!

Welche Risikogruppen sind besonders von Hautkrebs gefährdet?

  • Babys, Kinder und Jugendliche

  • Menschen mit heller und empfindlicher Haut

  • Menschen, die leicht einen Sonnenbrand bekommen

  • Menschen mit vielen Muttermalen

  • Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen

  • Menschen, die viel Zeit in der Sonne verbringen

  • Menschen, die regelmäßig ein Solarium besuchen

  • Menschen, die bereits an einem Melanom erkankt sind

Abschließend ist zu sagen, dass jeder Mensch, egal ob er Teil einer Risikogruppe ist oder nicht, gewisse Schritte in die Wege leiten kann, um das Risiko an Hautkrebs zu erkranken zu minimieren. Dabei ist die regelmäßige Hautkrebsvorsorge sowie ein geeigneter Sonnenschutz essenziell. Nehmen Sie dieses Thema nicht auf die leichte Schulter und lassen Sie sich regelmäßig von einem Facharzt für Dermatologie untersuchen!

Foto: Dr. Barbara Franz
cc: Moritz Schell
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