„Pityriasis versicolor“: Der Sommer bringts an Licht

Im Sommer verbringen wir die Zeit gerne Outdoor: im Schwimmbad, am Meer oder in den Bergen. Die Haut wird trotz Sonnenschutz durch die UV-Strahlung mehr pigmentiert.

Erst dann bemerken wir die weißen Flecken am Rücken oder am Bauch. Es könnte sich um Pityriasis versicolor handeln, auch Kleienpilzflechte genannt. Pityriasis versicolor ist die weltweit häufigste oberflächliche Pilzinfektion. Das Rückfallrisiko ist sehr hoch, insbesondere bei Menschen, bei denen bestimmte Risikofaktoren für Pilzerkrankungen vorliegen.

„Pityriasis versicolor ist eine völlig harmlose Infektionskrankheit der Haut, die man leicht behandeln kann“, erklärt der Salzburger Hautarzt Dr. Manfred Fiebiger. Der Pilz zeichnet sich durch fleckige Hautveränderungen besonders an Rücken und Brust aus. Aber auch Schultern, Arme und Hals können befallen sein. Ein Hefepilz, der zur natürlichen Hautflora des Menschen gehört, ist der Auslöser der Pityriasis versicolor. Hefepilze gehören zur natürlichen Hautflora und siedeln bei gesunden Menschen in den Haarfollikeln und an benachbarten Hautstellen, besonders auf dem Kopf. Wenn sie sich stark vermehren und ausbreiten, kommt es zum Krankheitsausbruch. Faktoren wie starkes Schwitzen können dies begünstigen. Im Unterschied zu anderen Pilzerkrankungen ist Pityriasis versicolor nicht ansteckend – auch nicht bei direktem Kontakt mit Erkrankten.

Wie sieht das aus?

Meist sind es linsen- bis 1 Zentimeter große, runde, scharf begrenzte weißliche Flecken, deren Farbe sich deutlich von der normalen Hautfarbe unterscheidet. Diese Flecken können miteinander verschmelzen und unregelmäßig geformte, großflächige Verfärbungen bilden. Von den betroffenen Arealen können sich feine, kleieförmige Hautschüppchen ablösen. Daher auch der Name „Kleienpilzflechte“.

Wie behandeln?

„Man bekommt den Hautpilz mit lokalen Maßnahmen wie einem Shampoo und einer Creme relativ rasch in den Griff“, sagt Dr. Fiebiger. Die Behandlung erfolgt mit Antipilzmitteln, sogenannten Antimykotika, wobei zumeist eine lokale Anwendung ausreicht. So gibt es zum Beispiel Cremes mit dem Wirkstoff Ketoconazol, die über einen Zeitraum von zwei Wochen zweimal täglich aufgetragen werden. Zusätzlich empfehlen Hautärzte die Anwendung eines antimykotischen Shampoos. Um den Therapieerfolg zu sichern und Rückfällen vorzubeugen, muss man immer den Kopf mitbehandeln, denn das Erregerreservoir sitzt in der Kopfhaut. 

Dr. Fiebiger: „Ich kläre meine Patienten darüber hinaus auch dahin gehend auf, dass nach der 2-wöchigen lokalen Behandlung die Depigmentierungen noch Wochen- oder sogar Monate lang danach sichtbar sein können. Denn es dauert seine Zeit, bis die weißlichen Hautflecken wieder pigmentieren“.

Leider hat die Kleienpilzflechte eine hohe Rückfallrate. Betroffenen wird daher oft nach der Abheilung eine vorbeugende regelmäßige Anwendung von Antimykotika-haltigen Shampoos für Kopfhaut und Körperhaut empfohlen. 

Tipps zur Vorbeugung:

  • vor allem im Sommer luftdurchlässige Kleidung aus Naturfasern tragen
  • häufig duschen oder baden unter der Verwendung von pH-neutralen Syndets 
  • nach dem Duschen gut abtrocknen

Foto: Dr. Manfred Fiebiger, Salzburg
cc: Barbara Nidetzky