DER LASER KANN (FAST) ALLES

Die Anwendung von Lasersystemen ist in der Dermatologie nicht mehr wegzudenken. Mehr als die Hälfte der Dermatologen in Österreich setzen Laser in ihren Ordinationen ein. Es gibt verschiedene Typen von Lasergeräten, die unterschiedliche Indikationen haben. Zum Einsatz kommen die Anwendungen sowohl bei medizinischen als auch ästhetischen Diagnosen – so beispielsweise bei der Entfernung von Warzen, Altersflecken, Pigmentflecken, kleineren gutartigen Hauttumoren, erweiterten Äderchen im Gesicht und bei vielem mehr. Auch Haarentfernung (Epilation) sowie Narben- und Faltenbehandlungen sind höchst beliebt. Erbium-Yag, Rubin und fraktionierter CO2-Laser sind nur ein paar Namen von Lasergeräten. Das Wissen darüber hat der Facharzt. Fort- und Weiterbildung ist daher essenziell, denn die Technologie schreitet ungebrochen mit Riesenschritten voran. Laserkurse für Hautärzte finden daher in regelmäßigen Abständen statt und gewährleisten die sichere Anwendung am Patienten.

Glatt und unbehaart.

Das wohl bekannteste Einsatzgebiet des Lasers ist die Haarentfernung. Der Laserstrahl dringt mehrere Millimeter tief durch die oberste Hautschicht ein. Das dunkle Pigment des Haarfollikels nimmt die Lichtenergie spezifisch auf. Durch die Umwandlung des Lichts in Wärme wird die nähere Umgebung erhitzt und durch den Wärmeeffekt kommt es zum Untergang der Haarwurzelzellen und des Haarfollikels. Da das Laserlicht vom Pigment des Haares absorbiert wird, sprechen blonde und rote Haare weniger gut an. Die Behandlung weißer Haare ist nicht mehr möglich, weil sie keine Pigmente mehr enthalten. Das Licht schädigt nur jene Haare, die sich in der Wachstumsphase befinden. Alle übrigen Haare wachsen normal weiter. Die höchste Effektivität erreicht man auf ungebräunter Haut. Dunkle und dicke Haare auf möglichst heller Haut lassen sich in der Bikinizone, den Achseln und an den Beinen besonders gut entfernen. Davor ist eine Rasur durchzuführen. Abhängig von der Körperregion sowie vom Haut- und Haartyp sind meist mehrere Behandlungen im Abstand von etwa 4 bis 12 Wochen notwendig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Frisch verliebt?

Ärgerlich, dass man sich den Namen des Verflossenen und das Datum der ersten Begegnung eintätowieren ließ. Tattoo für die Ewigkeit? Jetzt nicht mehr. In der letzten Zeit besonders beliebt sind Tattoo-Entfernungen, „die mit dem Rubin-Laser hervorragend funktionieren“, bestätigt Dr. Manfred Fiebiger, der eine Gruppenpraxis in Salzburg führt und auch im Vorstand des Berufsverbandes Österreichischer Dermatologen (BVÖD) tätig ist. „Das intrazelluläre Pigment der Tätowierung verändert sich sofort, löst sich auf und wird über die Haut und über die Lymphe abtransportiert“, erklärt Dr. Fiebiger. Bei der Entfernung von Tätowierungen benötigt man jedoch oft mehrere Sitzungen, um eine ausreichende Verblassung des Tattoos zu bewirken. Trotz modernster Entwicklungen in der Lasermedizin ist es nicht möglich, jedes Tattoo komplett verschwinden zu lassen. Insbesondere vielfarbige Tattoos sind schwierig zu entfernen, bestätigt der Experte, und man braucht viel Zeit und Geduld. Die Patienten müssen darüber aufgeklärt werden, dass manchmal, trotz intensiver Behandlung, Farbreste sichtbar bleiben können.

Feuermale und Blutschwamm sind gut behandelbar.

Gefäßlaser sind die am weitesten verbreiteten Lasersysteme. Sie werden zur Behandlung von Gefäßveränderungen eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise Blutschwämmchen und Couperose (erweiterte roten Äderchen) im Gesicht. Couperose lässt sich erfolgreich in drei Behandlungseinheiten im Abstand von einem Monat reduzieren, so Dr. Fiebiger.

Die Zeit für Altersflecken ist der Winter.

Altersflecken entstehen meist auf sonnenexponierten Flächen durch verstärkte Bildung von Pigmentzellen (Melanozyten), die vermehrt das schwarze Pigment Melanin produzieren. Hier ist meist nur eine Behandlung erforderlich. Nach der Lasertherapie, die meist völlig schmerzlos ist, entstehen kleine Krusten, die nach ungefähr 14 Tagen abfallen. Das Ergebnis ist eine helle schöne Haut ohne Pigmentflecke. Allerdings darf die Haut, wie bei allen Laseranwendungen, nicht gebräunt sein.

Schöne, straffe Haut.

Eine gute Indikation für den Erbium-YAG-Laser oder den CO2-Laser ist die Hautverjüngung, auch Skin Resurfacing genannt. Damit kann man Hautläsionen abtragen sowie große Poren und Aknenarben behandeln. Beide Lasersysteme bewirken durch die Hitzeentwicklung Entzündungsprozesse in der Haut. Dadurch kommt es zu einer Stimulation bestimmter Hautzellen, den Fibroblasten, die für die Festigkeit und Dichte der Haut verantwortlich sind. Fibroblasten besitzen ihrerseits die Fähigkeit, sämtliche Stützmoleküle der Haut wie Kollagen und elastische Fasern neu zu bilden. Die Hitzeentwicklung führt zusätzlich zu einer Schrumpfung der durch die natürliche Hautalterung ausgedehnten Kollagenfaserbündel. Das Ergebnis: eine gestraffte, jugendlich frische Haut.

Eine Laseranwendung erfordert Aufklärung, Behandlung und Nachbetreuung, ist daher relativ zeitaufwendig – sowohl für Arzt als auch Patienten – und wird von den Krankenkassen nicht refundiert. Doch die Ergebnisse sind beeindruckend.

Foto: Dr. Manfred Fiebiger, Salzburg, © Barbara Nidetzky