Schwarzer Hautkrebs, wie sieht er aus?

Die bösartigste Form des Hautkrebses ist das maligne Melanom. Seine Gefährlichkeit besteht darin, sehr schnell Absiedelungen (Metastasen) zu setzen. Im ersten Teil unserer Artikel-Reihe erklären wir, wie das Melanom aussieht und entsteht.

Das maligne Melanom geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut aus, den sogenannten Melanozyten. Diese Zellen dienen dazu, nach UV-Bestrahlung Melanin zu produzieren, das uns vor den Schäden der Sonne schützen soll. Melanin ist jenes Pigment, das für die Bräunung der Haut verantwortlich ist.

Wie sieht ein Melanom aus?

Maligne Melanome können sich in ihrem Aussehen sehr voneinander unterscheiden. Ein typisches Melanom ist ein flacher, dunkler, unregelmäßig gefärbter, manchmal ausgefranster Hautfleck. Meist handelt es sich um dunkle oder schwarze Flecken. Sie können aber auch „livid“ (grau, dunkelgrau, bleigrau, blaugrau oder bläulich-violett) oder rötlich und selten weiß sein. Sie können flach, erhaben oder knotig sein. Selbst für geschulte Augen ist das Erkennen eines Melanoms oft schwierig. Ein wesentliches Merkmal ist auch, dass eine neu aufgetretene Veränderung oder ein schon länger vorhandenes Muttermal nicht stabil bleibt, sondern wächst.

Warum entsteht das Melanom?

Wenn Melanozyten zu stark beansprucht werden, kann ein Melanom entstehen. Melanome können aber auch in schon vorhandenen Muttermalen wachsen. Als Hauptursache gilt eine starke, wiederkehrende UV-Belastung mit Sonnenbränden, wobei die Sonnenexposition im Kindes- und Jugendalter einen besonders starken Einfluss hat. Intensive UV-Belastung in der Kindheit führt, auch ohne Sonnenbrand, dazu, dass vermehrt Pigmentflecken (Muttermale) entstehen.

Auch der regelmäßige Besuch eines Solariums (beispielsweise einmal pro Monat über ein Jahr) erhöht das Risiko von Hautkrebs bereits um mindestens 75%.

Wie hoch ist mein Risiko?

Ein erhöhtes Risiko für schwarzen Hautkrebs haben unter anderem Menschen mit:

  • 100 oder mehr unauffälligen Muttermalen
  • mindestens fünf auffälligen, untypisch aussehenden Muttermalen und 50 oder mehr normal aussehenden Muttermalen
  • mindestens fünf untypisch aussehenden Muttermalen aus Familien mit gehäuften malignen Melanomen (bei mindestens zwei Verwandten ersten Grades)
  • einem malignen Melanom in der eigenen Krankengeschichte

So scheint beim Melanom die genetische Veranlagung eine wesentliche Rolle zu spielen. Menschen mit mehreren individuellen Risikofaktoren, wie heller Haut, rötlichen oder blonden Haaren, Neigung zu Sommersprossen (Hauttyp 1 und 2), Sonnenbrandflecken oder einem Angehörigen mit malignem Melanom tragen ein bis zu 120-fach erhöhtes Risiko in sich, an einem malignen Melanom zu erkranken.

An welchen Körperstellen tritt das Melanom auf?

Mehr als die Hälfte aller Melanome breiten sich über längere Zeiträume oberflächlich in der Haut aus, bevor sie dann manchmal sehr schnell in die Tiefe wachsen. Rund ein Fünftel aller Melanome sind knotig. Die braunen bis blauschwarzen, mitunter auch roten Knoten sind glatt, warzenartig oder aufgebrochen und bluten leicht. Sie wachsen sehr rasch und meist sofort in die tieferen Schichten der Haut. Beide Formen sind häufig am Rücken, Brust, Armen und Beinen zu finden.

Sogenannte „Lentigo maligna Melanome“ wachsen bevorzugt an lichtexponierten Stellen wie dem Kopf und oft langsam über mehrere Jahre. Ihre Farbe ist hell- bis dunkelbraun oder weiß- bis blaugrau, sie sind meist flach und werden typischerweise bei älteren Patienten gesehen. Das mit rund 4 % seltenste Melanom betrifft die Finger und Zehen, aber auch Handflächen, Fußsohlen und das Nagelbett. Das Schleimhautmelanom ist sehr selten und hat leider eine schlechte Prognose. Dabei können neben der Mund- und Genitalschleimhaut auch die Nasennebenhöhlen betroffen sein.

Vidiert: Univ.-Prof. Dr. Christoph Höller
cc: feelimage/Matern

Im zweiten Teil unserer Artikel-Reihe erklären wir in Kürze, wie man vorgeht, wenn ein malignes Melanom entdeckt wurde.