Juckreiz bei Psoriasis nicht bagatellisieren

Einer deutschen Studie zufolge ist Juckreiz bei Psoriasis besonders ernst zu nehmen und sollte in die Therapieentscheidung aufgenommen werden.

Juckreiz führt zu einer deutlichen Belastung für die Psyche. Darüber hinaus schätzten Patienten, die an der Schuppenflechte erkrankt sind und unter Juckreiz leiden, die Vorteile einer Therapie schlechter ein. Die Studie wurde unter Teilnahme von 107 Psoriasis- Patienten durchgeführt.

Allgemein ist bekannt, dass Stress eine wichtige Rolle bei der Schuppenflechte spielt. Durch die verstärkte Freisetzung von pro-inflammatorischen Zytokinen kommt es zu sichtbaren entzündlichen Prozessen der Haut. Viele Betroffene fühlen sich durch das unschöne Hautbild stigmatisiert, scheuen die Öffentlichkeit und verbergen ihre erkrankten Hautstellen unter Kleidung, selbst bei sommerlich hohen Temperaturen. Dies kann auf Dauer zu Ängsten und depressiven Symptomen führen. Als zusätzliche Risikofaktoren für psychische Begleiterkrankungen wurden Juckreiz und von der Psoriasis betroffene intime Hautareale im Genitalbereich (anogenital) identifiziert. Diese Stressoren können wiederum als zusätzliche Stressoren die Psoriasis verschlechtern.

Stress, Psoriasis, Juckreiz – die Psyche leidet mit

Die Studie wurde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt. Insgesamt nahmen 107 Patienten mit Psoriasis im durchschnittlichen Alter von 46 Jahren teil. Menschen mit mittelschwerem oder schwerem Juckreiz berichteten über eine stärkere Beeinträchtigung der Lebensqualität und waren häufiger von depressiven Symptomen und Ängsten betroffen. Darüber hinaus beurteilten sie die Erfolge einer Behandlung als geringer als jene Patienten, die nicht oder wenig unter Juckreiz litten. Juckreiz führt daher zu einer deutlichen seelischen Belastung. Aus diesem Grund sollte dem Symptom Juckreiz bei der Schuppenflechte eine größere Bedeutung beigemessen werden, um psychischen Erkrankungen vorzubeugen.