Höhere Sterblichkeit durch nicht-melanozytären Hautkrebs als durch Melanome

Aus einer neuen Studie geht hervor, dass nicht-melanozytärer Hautkrebs weltweit gesehen zu mehr Todesfällen führt, als Melanome, die die schwerwiegendere Form von Hautkrebs darstellen.

Dieses Ergebnis wurde im Zuge des Kongresses der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) am 10. Oktober 2023 präsentiert. Weiters haben Forschende folgende Vermutung: Es würde zu wenig über nicht-melanozytären Hautkrebs, kurz „NMSC“, berichtet. Außerdem seien die Auswirkungen dieser Krebserkrankung womöglich noch schwerwiegender als bisher erwartet. NMSC ist auch als „heller Hautkrebs“ bekannt. Zu NMSC, der häufigsten Art des Hautkrebses, zählen das Plattenepithelkarzinom sowie das Basalzellkarzinom.

NMSC vermutlich unterschätzt

Obwohl NMSC seltener tödlich verlaufe als das maligne Melanom, besitze es eine deutlich höhere Prävalenz, erklärt der Hauptautor der Studie, Professor Thierry Passeron. 2020 war NMSC für 78% aller Fälle von Hautkrebs verantwortlich, in mehr als 63.700 gingen diese tödlich aus. Die Anzahl der durch Melanome verursachten Todesfälle betrug im Vergleich dazu im selben Jahr etwa 57.000. Weiter sagt Passeron, dass NMSC in Krebsregistern oft nicht ausreichend erfasst werde, was es schwierig mache, die wahre Größenordnung zu begreifen. Im Jahr 2020 wurden weltweit beinahe 1,2 Millionen Fälle von NMSC und 324.635 von Melanomen gemeldet.

Risikogruppen identifiziert

Spezifische Bevölkerungsgruppen, die ein besonders hohes Risiko aufweisen, an NMSC zu erkranken, wurden von den Forschenden identifiziert. Darunter befanden sich Personen, die im Freien arbeiten; Personen, die Organtransplantate empfangen hatten sowie Personen, die von der Hautkrankheit Xeroderma pigmentosum betroffen sind.

Einen Umgang finden

Abschließend fand Passeron folgende Worte: Es müsse die Information an die Öffentlichkeit getragen werden, dass auch NMSC und nicht nur Melanome tödlich sein können. Auch Personen mit melaninreicher Haut sind einem Risiko ausgesetzt und können an Hautkrebs sterben. Weiters sei man gefordert, effektive Strategien einzusetzen, um die Zahl der Todesfälle bei allen Arten von Hautkrebs zu reduzieren.

Quellen:

https://www.presseportal.de/pm/amp/172182/5622977
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