PSORIASIS UND KINDERWUNSCH – WUNSCHTRAUM ODER HERZENSWUNSCH?

Hat die Psoriasis einen Einfluss auf Kinderwunsch und Schwangerschaft? Die Datenlage dazu war nicht immer ganz eindeutig. Eine Studie aus Schweden wertete zu dieser Fragestellung Daten zu Fruchtbarkeit und Komplikationen in der Schwangerschaft bei Frauen mit Psoriasis aus.

Die gute Nachricht. Die Fruchtbarkeit ist bei Frauen mit Psoriasis nicht beeinträchtigt, das fand eine aktuelle Untersuchung heraus. Die schwedische Studie, die 2020 im renommierten Journal of American Academy of Dermatology veröffentlicht wurde, beobachtete keinerlei Hinweise, dass die Fruchtbarkeit bei Psoriasis negativ beeinflusst sein könnte. Sie fand jedoch ein erhöhtes Risiko für einige Schwangerschaftskomplikationen. 

Vorbereitung ist alles. Eine gute medizinische Betreuung in der Schwangerschaft ist für Frauen, die an der Schuppenflechte leiden, besonders wichtig. Denn das Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck während der Schwangerschaft, einem frühzeitigen Blasensprung und vergleichsweise großen Kindern bei der Geburt war bei Frauen mit Psoriasis erhöht. Auch das Risiko für Fehlbildungen wie zum Beispiel der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und anderen Fehlbildungen war in der schwedischen Studie höher. Einschränkend muss man aber festhalten, dass diese Auswertung nicht den individuellen Lebensstil der betroffenen Frauen mit ins Kalkül gezogen hatte. Auch die Schwere der Hauterkrankung und ob die Frauen in Behandlung waren, wurde nicht analysiert. Diese Faktoren relativieren natürlich die Aussage der Studie.

Kontrolle. Frauen, die an Psoriasis erkrankt sind und sich ein Baby wünschen, sind daher gut beraten, sowohl den behandelnden Dermatologen ihres Vertrauens als auch den Gynäkologen in ihre Pläne miteinzubeziehen, um auf mögliche Komplikationen in der Schwangerschaft oder während der Geburt vorbereitet zu sein und bestmöglichst gerüstet zu sein.

Beitrag: Dr. Christine Dominkus