Energiereiche UVB-Strahlen, die nur bis in die Oberhaut eindringen, kurbeln die Vitamin-D-Synthese an, sorgen für den Neuaufbau von Pigment und damit auch für die Bräunung der Haut. Zu viel an UVB-Strahlung kann allerdings schwerwiegende Folgen haben. So sind die UVB-Strahlen hauptsächlich für Rötung der Haut und Sonnenbrände verantwortlich und können krebsauslösend sein. UVA-Strahlen haben zwar weniger Energie als UVB-Strahlen, dringen aber tiefer bis in die Lederhaut ein. Und man weiß heute, dass UVA-Strahlen gefährlicher sind, als man vor einigen Jahren noch dachte. Sie können in hohen Dosen auch Sonnenbrände auslösen und es gibt Hinweise, dass sie für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs (Melanom) mit verantwortlich sind. Ihnen werden auch die sonnenbedingte Hautalterung und das Auslösen bestimmter Allergien zugeschrieben. Ausreichender Sonnenschutz durch Sonnenschutzprodukte und Bekleidung sind wirksame Gegenmaßnahmen. Ein zusätzlicher Basisschutz von innen könnte die äußeren Maßnahmen gut ergänzen.

Sonnenschutz von innen durch Pflanzen

„Pflanzen können der Sonne nicht ausweichen und in den Schatten gehen“, erzählt der Linzer Hautarzt Dr. Johannes Neuhofer, Leiter des Berufsverbandes Österreichischer Dermatologen (BVÖD). Je höher sie natürlich vorkommen und je stärker sie der UV-Belastung ausgesetzt sind, desto mehr pflanzeneigenen Sonnenschutz bilden sie aus. Ein Beispiel dafür ist Polypodium Leucotomos, der Goldtüpfelfarn. Es handelt sich um eine in Mittelamerika beheimatete Farnart, die schon von den Naturvölkern zur Behandlung zahlreicher Hauterkrankungen und als Sonnenschutz genutzt wurde. Neue Studien bestätigen die antioxidative Kraft dieser Pflanze. Die Antioxidantien des Farns schützen die Hautzellen vor freien Radikalen, die für die Entstehung von Sonnenbrand mitverantwortlich sind. Der Pflanzenextrakt, der in Tablettenform erhältlich ist, hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor. Zusammen mit dem körpereigenen Hautschutz kann damit ein Lichtschutzfaktor von bis zu 11 erreicht werden. Polypodium Leucotomos bietet daher eine vielversprechende Ergänzung zum herkömmlichen Lichtschutz, meint Dr. Neuhofer.

Die Natur kopiert

Ein weiterer Ansatz, der die Natur zum Vorbild nimmt, beruht auf dem mexikanischen Nopal-Kaktus, der von den Azteken und Mayas als Naturheilmittel bei Hautentzündungen und Verbrennungen verwendet wurde. Der Kaktus ist reich an hautberuhigenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen. Wichtige Radikalfänger, wie Vitamin C, E und ß-Carotin, stärken das Immunsystem und schützen vor oxidativem Stress. Unsere Haut verfügt zwar über einen natürlichen Reparaturmechanismus, doch das körpereigene Reparatursystem kann bei starker Sonneneinstrahlung und mit steigendem Alter nicht alle UV-Schäden reparieren. Im Zuge internationaler Forschungsprojekte wurde von einem Grazer Forschungsteam rund um den Dermatologen Univ.-Prof. Dr. Peter Wolf ein liposomaler Wirkstoff-Komplex mit DNA-Reparaturenzymen entwickelt. Mit der patentierten Kombination mit dem mexikanischen Nopal-Kaktus-Extrakt begann eine neue Generation an dermatologischen Sonnenschutz- und Pflegelotionen. Die darin enthaltenen DNA-Reparaturenzyme bewirken im Zellkern die körpereigene Reparatur der Hautzellen. Die DNA -Reparaturenzyme werden durch eine spezielle Herstellungstechnologie liposomal verpackt und dringen nach Applikation der Lotion in tiefere Schichten der Haut ein. Sie beschleunigen den Regenerationsprozess UV-Licht-belasteter Hautzellen und fördern dadurch die Hautbräunung. Darüber hinaus verfügt der Kaktus über einen außerordentlich hohen Anteil an Polysacchariden, die der Hautalterung und Faltenbildung entgegensteuern.

5 Sonnenmythen, die sich hartnäckig halten

Mythos 1: Mit Sonnencreme werde ich nicht braun.

Beharrlich hält sich der Irrtum, dass man mit hohem Lichtschutzfaktor nicht bräunt. Das ist falsch. Auch mit Sonnencreme wird man braun, aber gesünder und schonender. Abhängig vom jeweiligen Hauttyp beträgt die Eigenschutzzeit fünf bis maximal 30 Minuten. Es gibt auch Sonnenschutzprodukte, die den Bräunungsprozess der Haut ankurbeln.

Mythos 2: Sonne verbessert Akne

Falsch. Untersuchungen belegen zwar, dass sich Akne mit der Sonne kurzfristig beruhigen kann. Häufig sind Unreinheiten jedoch einfach weniger sichtbar. Denn die Sonne verdickt die Haut und Talgdrüsen werden verstopft. Zudem wird mit Sonnenbestrahlung die Talgproduktion der Haut noch angeregt, sodass auf Dauer ohne richtige Sonnenschutzmittel der Haut mehr Schaden zugefügt wird.

Mythos 3: Im Schatten muss man sich nicht schützen.

Auch falsch. Sogar im Schatten ist Sonnenschutz erforderlich. UV-Strahlen dringen selbst durch dickste Wolkenschichten und sie beschleunigen den Hautalterungsprozess sogar bei Regen. Die UV-Strahlen streuen durch die Reflexionen überall hin. Durch einen Sonnenschirm dringen immer noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlen. Auch Glas schützt nicht vor Sonnenstrahlen – bis zu 80 Prozent der UV-Strahlen dringen durch Glas. Zwar wird die für die Bräune zuständige UVB-Strahlung abgehalten, aber UVA-Strahlen landen ungefiltert auf der Haut. Sonnenschutzmittel sind also auch im Schatten und bei längeren Autofahrten sinnvoll.

Mythos 4: Vorbräunen im Solarium beugt Sonnenallergie vor.

Nein. Im Solarium wird die Haut zwar braun, doch sie baut keine schützende Lichtschwiele auf. Darunter versteht man die Verdickung der Hornhaut als Reaktion auf die UVB-Strahlung. Die meisten Sonnenbänke geben hauptsächlich UVA-Strahlung ab. Besser ist, auf Solarien gänzlich zu verzichten und sich langsam an die natürlichen UV-Strahlen der Sonne zu gewöhnen. Dazu einen hohen Lichtschutzfaktor mit einem geeigneten Sonnenschutzprodukt verwenden, um eine Sonnenallergie zu vermeiden.

Mythos 5: Vorgebräunte Haut schützt vor Lichtschäden und Hautkrebs.

In gewissem Maße kann die Haut durch Bräunung und Bildung einer Lichtschwiele einen Eigenschutz gegen UV-Strahlung aufbauen. Allerdings schützt das die Haut nicht so stark, wie viele glauben. Auch vorgebräunte Haut bietet keinen ausreichenden Schutz vor Lichtschäden oder späterem Hautkrebs. Die Hauttypen I bis III, die bei den meisten Menschen in Mitteleuropa vorliegen, erreichen durch Bräunung und Gewöhnung an die Sonne nur einen sehr geringen Lichtschutz. Selbst Menschen mit Hauttyp IV können durch Gewöhnung an die Sonne höchstens eine Verdopplung der Eigenschutzzeit erreichen, entsprechend dem Lichtschutzfaktor 2. Braune Haut bietet also keinen ausreichenden Schutz. Daher Sonnencreme einpacken und verwenden!